Morgenstund’ hat Apfelgold im Mund
Aus Odenwälder Äpfeln lässt sich allerlei Köstliches zubereiten. Nicht nur Kulinarisches wird daraus. Die Brüder Fritz und Max Krings aus dem südhessischen Bad König entdeckten einen Apfelweinlikör, der die Baumfrucht in milder Süße und mit ein paar Umdrehungen mehr darbietet, als etwa der Hessen Lieblings-Trunk Äppelwoi sie aufweist.
Die rock’n’rollenden Veranstalter des alljährlichen „Sound of the Forest“-Festivals am idyllisch gelegenen Marbach-Stausee, die auch den Unterholz-Gin und weitere Drinks ersonnen haben wie die beiden Cider-Sorten „Wilder Hirsch Maracuja-Zitrone“ und „Wilder Hirsch Holunder Bio“, lassen diesen Apfelweinlikör in traditionsreicher Handarbeit in der historischen Destille von Johannes K.W. Gehrig und Monica Gehrig-Himmel im südhessischen Litzelbach herstellen.
Dafür haben sich Fritz und Max Krings allerdings mit Arbeitsbedingungen anfreunden müssen, die für Vertreter ihrer musikalischen Zunft völlig atypisch sind. „Es ist für einen Musiker schon gewöhnungsbedürftig, um fünf Uhr morgens auf der Matte zu stehen, um pünktlich die Holzfeuerung unter der Brennblase anzuwerfen“, schmunzelt Max Krings über die Herstellung des Apfelweinbrands, der die Basis für ihren Likör bildet. Aber „Morgenstund’ hat Gold im Mund“, heißt es ja, und die brennenden Brüder sind vom Ergebnis rundum angetan, attestieren ihm eine leise Karamellnote und die von ihnen stets favorisierte Gaumenfreundlichkeit.
Auch abgefüllt wird der Hochprozenter von der Grasellenbacher Manufaktur „Odenwälder Feine Brände“. Seine mit großem Tamtam vorgesehene Einführung beim zehnten „Sound of the Forest“-Festival hat der Unterholz-Apfelweinlikör einst indes verpasst, weil das beliebte Freiluft-Event in der irrsinnigen 2018er Hitze wegen Waldbrandgefahr ausfallen musste. So läutete der rotgoldene Süßling eben mitten in der Apfel-Erntezeit den goldenen Oktober ein.
Text: Mike Seifert
Fritz und Max Krings und der Wilde Hirsch
Mit ihrem Herzensprojekt, dem Sound Of The Forest-Festival am idyllisch gelegenen Marbachstausee erfreuen die Gebrüder Kriegs die Herzen zahlloser Musikfans.
Ein lauer, sonniger Augustabend am See noch vor der ersten Festivität lässt eine Idee sprießen, nämlich »ein Getränk zu kreieren, das den Spirit des Festivals verkörpern sollte. Es sollte schmecken, wie das Festival klingt. Regional wie der Apfel und International wie die „Passions“-Frucht für die Leidenschaft und Kreativität.«
Und wieder ist ein Name schnell gefunden: »Der König des Waldes und die wilde Natur. Wilder Hirsch war geboren. Bis heute hat er ja nahezu dasselbe Logo wie unser Festival, den röhrenden Hirschen.« 2009 kommt der Drink aus Cidre und Maracujasaft prima an beim ersten Freiluft-Event.