ODENWÄLDER DREISPITZ
Die Plätzchen sind genau das Richtige für Leute, die es nicht ganz so süß mögen.
Denn der Dreispitz – wegen seiner Ähnlichkeit zum gleichnamigen Hut der Odenwälder Tracht so genannt – wird aus Kartoffelteig hergestellt. Kartoffeln waren DAS Grundnahrungsmittel im Odenwald; kein Wunder, dass die eine oder anderen auch in Kuchen und eben Plätzchen gelandet sind.
Das macht das Ganze aber auch so interessant: Der Teig schmeckt leicht kartoffelig und ist eher von der soften, als von der knusprigen Art. Die ganze Süße kommt von der Latwerg, oder auch Latweje -, dem stundenlang gerührten, dicken Pflaumenmus.
Das Rezept für die Odenwälder Dreispitz' stammt von Petra Helène. Vielen Dank!
Auf ihrem Food Blog Herd(s)Kasper gibt es viele weitere Kreationen und Rezepte, natürlich nicht nur für die Weihnachtszeit. Dem Herd(s)Kasper werden wir bald etwas genauer über die Schulter schauen und darüber in einer späteren Story berichten.
ODENWÄLDER DREISPITZ
Ihr benötigt einen Keksausstecher mit 6,5 - 7 cm Durchmesser. Kleinere sind nicht ratsam, da sich die
Dreispitze damit nicht gut formen lassen. Außerdem: einen Kartoffelstampfer oder eine -presse.
Portionen
ca. 50 Stück
Vorbereitung
60 Minuten
Kochzeit
20 + 20 Minuten
Wartezeit
30 Minuten
Zutaten
200 g Kartoffeln, fest kochend
1 EL Salz
70 g Butter
60 g Puderzucker, gesiebt
1 Ei
1 Päckchen Vanillezucker
1 geh. TL Backpulver
260 g Dinkelmehl, Typ 630 (alternativ Weizenmehl, Typ 405)
1 Eigelb
250 g Latwerg (möglichst festes Pflaumenmus)
50 g Hagelzucker
Anleitung
1. Die Kartoffeln ungeschält in einen Kochtopf geben, mit Wasser bedecken und zum Kochen
bringen. Sobald das Wasser kocht, das Salz hinzugeben, die Hitze auf mittlere Stufe reduzieren (das
Wasser sollte gerade noch köcheln) und die Kartoffeln je nach Größe 15-20 Minuten garen.
2. Die Kartoffeln abschütten und 15 Minuten ausdampfen lassen. In der Zwischenzeit die Butter in kleine Stückchen schneiden und das Ei in einem Schälchen verquirlen.
3. Die abgekühlten Kartoffeln pellen und entweder durch die Kartoffelpresse drücken oder mit
einem Stampfer zu Brei verarbeiten. Die Butterstückchen, das Ei, Vanille- und Puderzucker sowie das Mehl dazu geben und alles mit den Händen zu einem gleichmäßigen Teig verarbeiten.
Der Teig sollte geschmeidig sein, aber nicht mehr an den Händen kleben. Den Teig zu einem Kloß formen und für eine halbe Stunde in den Kühlschrank geben.
4. Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Das Latwerg/Pflaumenmus einmal durchrühren. Das Eigelb verquirlen.
5. Die Arbeitsfläche dünn mit Mehl bestreuen; den Teig in 4-5 Stücke teilen. Ein Teilstück ca. 3 mm dick ausrollen und mit dem Ausstecher (Durchmesser 6,5-7 cm) Kreise ausstechen und aufeinander stapeln.
Die Teigreste mit einem weiteren Teilstück verkneten, wieder ausrollen, Kreise ausstechen. So weiter verfahren, bis der Teig aufgebraucht ist.
6. Teigkreise auf dem Backblech verteilen und dünn mit Eigelb bepinseln. Je einen kleinen Klecks Latwerg in die Mitte geben (1). Den oberen Rand des Kreises von links und rechts zur Mitte hin zusammenfalten, so dass eine Tülle entsteht (2). Die Kante leicht zusammendrücken. Nun den unteren Rand des Kreises nach oben klappen und die Kanten der dabei entstandenen Spitzen ebenfalls leicht zusammendrücken (3).
7. Das Backblech mittig in den vorgeheizten Ofen schieben und die Dreispitz' 20 Minuten backen.
Die fertigen Plätzchen auf ein Kuchengitter geben, je eine Prise Hagelzucker auf das Mus
streuen und die Plätzchen abkühlen lassen.
8. Mit den übrigen Teigkreisen genauso verfahren.
9. Die abgekühlten Odenwälder Dreispitz in einer Keksdose (o.ä.) luftdicht verpackt
aufbewahren. Die Plätzchen halten sich gut zwei Wochen.
Rezept von Petra Helène | Mehr zu dem Rezept auf Petra's Blog: Herd(s)Kasper