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Markus Schmitt, Odenwaldquelle
Fliegen über die Heimat

Markus Schmitt ist Odenwälder von ganzem Herzen. Mit seinem Hund Jimmy dreht er täglich zu Fuß seine Runden rund um Buchklingen. Als Gleitschirmflieger hat er einen ganz eigenen Blick auf die Heimat.

Es gibt diesen einen Moment, da muss Markus Schmitt blitzschnell entscheiden: abheben oder abbrechen? Gewissenhaft und in aller Ruhe hat der Gleitschirmflieger zuvor alles vorbereitet: seinen Schirm ausgebreitet, die Seile und Verschlüsse geprüft, die Windrichtung gecheckt und die Starterlaubnis eingeholt. Dann ist er losgelaufen — zwanzig Meter direkt auf die Kante am Schriesheimer Ölberg zu, hinter der es ziemlich senkrecht nach unten geht. Doch ob er tatsächlich zum Sprung ansetzen oder lieber einen neuen Anlauf nehmen wird, weiß er erst auf den letzten Schritten. Sein Grundsatz: Die Sicherheit steht über allem.
Also spürt er in diesen Sekunden hochkonzentriert in sein Material hinein: Bekommt er „Druck unter die Flügel“, wie die Gleitschirmflieger das nennen, wenn ihre Schirme sich gleichmäßig aufwölben und ihre Tragfähigkeit entfalten? Und hat sein Sitz die nötige Spannung — oder fühlt er sich weich an und gibt nach? Kann er nicht beide Fragen sicher mit Ja beantworten, bremst Markus Schmitt ab und zieht die Leinen wieder nach unten. Der Ölberg mit seiner topfebenen, kurzen Anlauffläche ist einer der anspruchsvollsten Startplätze in Deutschland, das hat jeder, der hier losfliegt, auf dem Schirm. Also im Zweifel lieber von Neuem beginnen, als hinter der Kante keinen Aufwind zu spüren, sondern durchzusacken und vielleicht gar in den Bäumen hängenzubleiben. „Klar, jeder Abbruch ist schade, aber ein guter Start ist Grundvoraussetzung für einen Flug zum Genießen“, sagt Schmitt. Und genau das will er ja: genießen! „Mein Traum war schon immer: als Odenwälder über meine Heimat zu fliegen.“
Zur Initialzündung wurde ein Tandemflug vor 16 Jahren im Tannheimer Tal. Nicht gerade zur Begeisterung der Familie. Doch der Ehemann und Vater war sicher, das Risiko einschätzen zu können. Keine zwei Wochen nach der Rückkehr aus dem Urlaub meldete er sich in Niederliebersbach in der Flugschule an. „Flüge“ will er seine ersten Versuche mit der Erfahrung von heute nicht mehr nennen — eher „Hüpfer“ knapp über dem Boden. Aber so fängt jeder Gleitschirmflieger an. „Ich bin 15-mal am Stück runtergeflogen und mit der ganzen Ausrüstung auf dem Rücken wieder hoch zum Startplatz gelaufen“, erinnert er sich grinsend. 13 Kilo wiegt die immerhin. Der Grundausbildung mit einem geliehenen Schirm folgte im Herbst 2004 die Höhenausbildung. Mit einer Winde ließ er sich immer weiter in die Luft ziehen, bis auf 400 Meter über dem Boden, die Anweisungen des Fluglehrers über Funk im Ohr. Die Übungswoche in Südtirol mit 40 Flügen rund um den Ortler beschreibt er kurz und bündig: „Mega!“ Danach machte er nicht nur den A-Schein, sondern auch die B-Lizenz, die ihn zu Überlandflügen berechtigt. Seitdem lebt der heute 56-Jährige seinen Traum und fliegt als Odenwälder über die Heimat, so weit ihn die Thermik trägt — auch gerne mal, warm eingepackt, im Winter, aber immer nur bei gutem Flugwetter und niemals, wenn Regen droht. „Da sackt man unweigerlich runter. In die Gefahr, den Rettungsschirm benutzen zu müssen, den ich natürlich immer dabeihabe, will ich nicht kommen“, begründet er. Auch in der Beziehung sei er „Sicherheitsfanatiker“.
Sein Heimat-Startplatz ist der Schriesheimer Ölberg, 370 Meter über Meereshöhe gelegen. 2015 hat er hier auch die Luftaufsicht übernommen. „Ein schöner Vertrauensbeweis“ seiner Vereinskameraden von den Bergsträßer Drachenfliegern sei das, die ihm die verantwortungsvolle Aufgabe übertrugen. Aber auch vom Königstuhl aus hebt er gern ab. Je nach Windverhältnissen schraubt er sich hoch in die Lüfte und gleitet in Richtung Heidelberger Altstadt, entlang der Bergstraße oder weiter hinein in die Hügel des Odenwalds. Landen darf er überall — aber immer im Einklang mit dem Naturschutz „und nicht auf eingesäten Feldern“, wie er betont. „Wir Flieger machen nichts kaputt. Entweder wir landen auf den ausgewiesenen Landeplätzen oder wir suchen uns eine gemähte Wiese.“ Flüge in den frühen Abendstunden genießt er ganz besonders: Bei gutem Wetter ist die Thermik dann ideal für längere Flüge, die auch mal zwei Stunden oder noch länger dauern können. Die tiefstehende Sonne taucht die Landschaft in warmes Licht. Außer dem sonoren Rauschen, wenn der Wind in Schirm und Leinen spielt, umgibt ihn Stille — es sei denn, Markus Schmitt erlaubt sich einen Spaß und überrascht Wanderer und Spaziergänger tief unter ihm mit einem Jodler.
Doch nicht nur deshalb ist er zum beliebten Fotomotiv geworden. Seit Jahren ziert seinen Schirm das Logo seines Arbeitgebers Odenwald-Quelle. Schmitt arbeitet seit mehr als dreißig Jahren für das familiengeführte Unternehmen aus Heppenheim. Der gelernte Maler und Lackierer war Berufskraftfahrer, Staplerfahrer, stellvertretender Schichtführer und Lagerleiter. Heute ist er Teamleiter innere Logistik — und ganz nebenbei auch ein Markenbotschafter der Lüfte. Andreas und Christiane Schmidt waren sofort begeistert von der ungewöhnlichen Werbe-Idee für ihr Mineralwasser, nun lässt Schmitt jeden neuen Schirm, den er über die Flugschule OpenAir Zwingenberg bezieht, mit dem Logo der Odenwald-Quelle bedrucken. Wind und Thermik tragen es dann weithin sichtbar über die Region, über den Odenwald — und weit darüber hinaus. Denn auch wenn Schmitt meistens der Devise folgt „Fahr nicht fort, flieg vor Ort“, zieht es den Flieger immer wieder in den Schwarzwald, nach Südtirol und ins Tannheimer Tal. Dort, wo die Leidenschaft zu glühen begann, ist bis heute Markus Schmitts liebstes Urlaubsfluggebiet.
Dass in seinen Trinkbehälter, den er beim Gleitschirmfliegen immer dabeihat, ausschließlich Odenwald-Quelle hineinkomme, sei ja wohl Ehrensache, versichert er lachend. Aber auch, um mit Fremden ins Gespräch zu kommen, sei der Aufdruck ideal: „Man glaubt nicht, wo die Odenwald-Quelle überall bekannt ist“, erzählt er. „Und wer sie nicht kennt, fragt danach. Das ist fast so kommunikativ, wie wenn man mit einem Hund unterwegs ist.“ Markus Schmitt muss das wissen, denn seit gut drei Jahren ist Jimmy sein ständiger Begleiter. Ein weißer Golden Retriever, eine Seele von Hund, freundlich und aufgeschlossen und ähnlich odenwald-begeistert wie sein Herrchen.

Gemeinsam leben sie Schmitts zweite Leidenschaft aus: die fürs Wandern. Frühmorgens drehen die beiden täglich ihre „Buchklinger Runde“, vier Kilometer auf den Feld- und Wanderwegen rund um Markus Schmitts Wohnort, wo die Familie tief verwurzelt ist und wo der Odenwälder jeden noch so kleinen Pfad kennt. Aus dem Gedächtnis ruft er seine Lieblingsrouten ab. Vom höchsten Punkt Buchklingens am Friedhof aus zum Beispiel über ein Stück des Europäischen Fernwanderwegs E1 in Richtung Wachenburg und durch Misch- und Buchenwälder zum „Birkenaublick“, wo dem Wanderer das Weschnitztal zu Füßen liegt. Danach nimmt Schmitt die Abzweigung in Richtung Gorxheimertal und gelangt zurück nach Buchklingen — allerdings nicht ohne sich noch kurz auf einer Bank niederzulassen und den Blick über die Heimat schweifen zu lassen.

Wanderfreunden, die mit dem Auto anreisen, empfiehlt er den Parkplatz an der Wachenburg als Ausgangspunkt. „Von da aus hat man viele Möglichkeiten — kleine Spaziergänge von vier Kilometern Länge, aber auch längere Touren, zum Beispiel nach Abtsteinach, was landschaftlich sehr reizvoll ist“, schwärmt er. Es müsse übrigens nicht immer ein Rundwanderweg sein: „Von Abtsteinach kann man auch bequem mit dem Bus zurückfahren. Da gibt es sehr gute Verbindungen.“ Zwei Dinge sollten Besucher sich nicht entgehen lassen, findet er: einen Abstecher zum Lammershof in Birkenau-Löhrbach, denn „die Bisons und Büffel auf der Weide sind sehenswert“. Und eine Einkehr im „Grünen Baum“, der weithin bekannten Dorfwirtschaft von Buchklingen: „Im Sommer sitzt man in der Gartenwirtschaft unter Platanen, und bei kühlerem Wetter ist es drinnen sehr gemütlich.“

Die Natur erleben, dabei Kraft tanken und die vielfältigen Ausblicke auf die Rheinebene, die Bergstraße und über die dicht bewaldeten Hügel des Odenwaldes genießen — das liebt Markus Schmitt an seinen täglichen Streifzügen mit Jimmy am meisten. Immer wieder kommt ihm dann in den Sinn: „Eigentlich fühle ich mich auch zuhause wie im Urlaub.“ Verstärkt wird dieses Gefühl noch, wenn er mit seinem Gleitschirm abhebt und den Blick aus der Vogelperspektive über die Heimat schweifen lässt. Vielleicht gerade weil er in diesen Momenten ganz für sich und ganz bei sich ist.

Denn Jimmy fliegt selbstverständlich nicht mit. Der vierbeinige Gefährte wartet geduldig am Landeplatz, bis sein Herrchen die Bodenhaftung wiedergefunden hat. Der Golden Retriever weiß genau: Die nächste Wanderung wartet schon. Und dann ist er wieder dabei.

Text: Ute Maag

​Der Beitrag wurde unterstützt von der Odenwald Quelle
Regionalität, Familiarität und Nachhaltigkeit sind zentrale Werte des Familienunternehmens Odenwald Quelle. Für mehr als 45 mineralwasserbasierte Erfrischungsgetränke wird nur reinstes Wasser aus Quellen in Heppenheim an der Bergstraße und Rothenberg-Finkenbach (Oberzent) im Odenwald verwendet. 
WANDERMÖGLICHKEITEN mit Links zu Wanderrouten
WANDERUNGEN IN DER UMGEBUNG VON BUCHKLINGEN
Sonnenwanderung rund ums Löhrbacher Tal – Teufelsstein, Götzenstein und Franzosenkreuz
Wanderstrecke: rund 18 km
Wanderzeit: rund 5,5 Stunden
Start und Ende: Buchklingen
Götzenstein-Panoramawanderung
Wanderstrecke: rund 16 km
Wanderzeit: rund 4 Stunden
Start und Ende: Bahnhof Birkenau, Bahnhofstr. 4, 69488 Birkenau
Rundweg Birkenau Buchklingen
Wanderstrecke: rund 10 km
Wanderzeit: rund 3,0 Stunden
Start und Ende: Bahnhof Birkenau, Bahnhofstr. 4, 69488 Birkenau
Wachenburg - Buchklingen - Wachenburg
Wanderstrecke: rund 9 km
Wanderzeit: rund 2,5 Stunden
Start und Ende: Wanderparkplatz Wachenburg, Auf der Wachenburg 69469 Weinheim

 
MOUNTAINBIKE MÖGLICHKEIT mit Link
Mountainbike-Rundstrecke Birkenau
Mountainbiketour: rund 21 km
Tourzeit: rund 3 Stunden
Start und Ende: Bahnhof Birkenau, Bahnhofstr. 4, 69488 Birkenau

 
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