top of page
Der Hirsch im Unterholz und der Gin


James Bond hätte auf Wodka in seinem Martini bestanden, die Queen Mum hätte ja gesagt zu Gin Tonic. Für viele Longdrinks oder Cocktails ist Gin ein wichtiger Bestandteil. Die Brüder Fritz und Max Krings in der südhessischen Kurstadt Bad König wiederum wollten einen Gin, »den man auch pur trinken kann und der uns selber »ohne Wenn und Aber schmeckt«. Dabei hat alles mit einer Musikgruppe begonnen, den K*Rings Brothers. Inzwischen ist ein echtes Odenwälder Familienunternehmen daraus geworden.
 

Fritz Krings erinnert sich an den langen Weg zum Wacholderschnaps: »Wir sind hier geboren und mit unseren beiden Geschwistern Suse und Karl aufgewachsen. Unsere Eltern haben damals in den wilden 70er Jahren eine zerfallene Speiseöl-Fabrikmühle erworben: hier wurden früher Bucheckern und Raps zu Speiseöl verarbeitet.«


Für die Kids wird es »ein riesiger Abenteuerspielplatz« im totalen Nichts, beschreibt es Max Krings: Es ist seinerzeit »ein ziemlich runtergekommenes Areal, kein fließendes Wasser, keine Toiletten, in the middle of nowhere, abgeschieden und verlassen. Für unsere Eltern eine große Herausforderung. Mit der Zeit wurde alles restauriert, aus- und angebaut und umfunktioniert. Fritz ist gerade im Begriff, eine alte Scheune zum Wohnhaus umzubauen. Meine Schwester hat die Ballettschule meiner Mutter übernommen, deren Säle sich auch hier in den Gemäuern befinden. Aber es ist wahrscheinlich ein ewiges Projekt. Hier sind noch so viele Räumlichkeiten mit Potential…«

Fritz fügt an: »Ein Spielplatz ist es also so gesehen noch immer, der die Kreativität vieler unserer Gäste und nicht zuletzt unsere eigene enorm fördert. Der direkte „Waldzugang“ trägt außerdem dazu bei. Uhren weg, abschalten, Ideen sprießen lassen und auch ab und zu mal wieder spielen!«

Wichtig für die Krings ist stets die Unabhängigkeit gewesen. »Wir wollten immer alles irgendwie selbst machen. Da die Tanzschule meiner Mutter allgegenwärtig war, wurden wir auch frühzeitig mit eingebunden. Von Steppen bis Walzer — Der Rhythmus wurde uns in die Wiege gelegt. Klar kamen dann die ersten Instrumente dazu. Eine unserer größten Leidenschaften ist sicherlich die Musik. Logisch. Als Musiklabel und Verlag wäre es auch irgendwie komisch, wenn das nicht der Fall wäre«, grinst Fritz. Dessen Bruder betont, dass bei ihnen Emotionen eine große Rolle spielen: »Wirklich in In jedem Projekt, welches wir bisher angefasst haben, steckt ein ganzer Haufen Leidenschaft!«


Nicht zuletzt in ihrem Herzensprojekt, dem Sound Of The Forest-Festival am idyllisch gelegenen Marbachstausee. Auch wenn es ihnen keinen monetären Gewinn bringt und sie sich nach neun Jahren manchmal fragen, warum sie »diesen Wahnsinn« eigentlich machen?, so »ist es am Ende einfach geil, die Besucher aus aller Welt happy im Wald rumspringen zu sehen«, freut sich Max. Um dem Ganzen aber noch mehr Professionalität einzuhauchen, hat sich Fritz schließlich entschieden, nebenbei Musikbusiness zu studieren.